Öffentlichen Raum auch für sehbehinderte Menschen herrichten

Antrag zur Sitzung des Sozialausschusses am 16. Mai 2017:

Der Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung, einen Vertreter der Verwaltung der Stadt Soest, bzw. der zuständigen Kreisverwaltung einzuladen der die dortigen Projekte für blinde und sehbehinderte Menschen vorstellen und erläutern kann.

Begründung

Drei blinde engagierte Kaarster Bürgerinnen haben sich auf den Weg gemacht Verwaltung und Politik auf ihre Probleme in Kaarst aufmerksam zu machen. Und diese sind mannigfaltig! Zwar findet man im Kaarster Rathaus zum Beispiel einen „sprechenden Fahrstuhl“, aber der Weg dorthin ist schier unüberwindlich. Die drei Damen stehen für alle blinden und sehbehinderten Bürger in Kaarst. Sie wünschen blindengerechte Barrierefreiheit und berufen sich u.a. auf die EU Behindertenrechtskonvention und das Inklusionsstärkungsgesetz. Auch einen Schwerbehindertenbeauftragten würden sie gerne in Kaarst installieren. Blinde Bürger sind im Stadtbild kaum zu sehen weil es keinerlei Hilfen gibt. Sie isolieren sich und sind der Gefahr von Depressionen und Einsamkeit ausgesetzt. Dass schon einfache und kostengünstige Hilfen möglich sind zeigen sogenannte Bodenindikatoren, also Leitsysteme die nachträglich, mit geringem Aufwand und einfach verlegt werden können (Firma: inclusion). Die Stadt Soest bietet nicht nur ausreichend taktile Bodenleitsysteme an, sondern auch das Projekt „Guide4Blind“. Eine verkehrsmittelübergreifende Navigationslösung für blinde und sehbehinderte Menschen. Es ermöglicht mehr Selbstständigkeit und Mobilität. Dazu gehört auch: „Bus verbindet  – Einfach Mobil“. Smartphonebenutzern wird mit der passenden APP der Schritt in den barrierefreien ÖPNV sehr erleichtert. Der Gesetzgeber fordert die vollständige Barrierefreiheit im ÖPNV bis zum Jahre 2022. Allein in NRW sind 69000 Menschen blind oder sehbehindert.

Freundliche Grüße

Marianne Michael-FränzelChristian Gaumitz