Keine fossilen Heizungen mehr in städtischen Neubauten

Der Stadtrat hat am 23. Juni auf Antrag von GRÜNEN und CDU beschlossen, dass beim Neubau öffentlicher Gebäude keine Heizungen auf Basis fossiler Energieträger (u.a. Heizöl, Erdgas) mehr installiert werden. Dies gilt zudem auch für Gebäude, die durch Investoren im Auftrag der Stadt zur langfristigen Nutzung durch die Stadt errichtet werden.

Über Abweichungen von diesem Grundsatzbeschluss entscheidet der Stadtrat. Wir GRÜNEN haben klar gemacht, dass wir von den im Beschlussvorschlag der Verwaltung formulierten Ausnahmen möglichst keinen Gebrauch machen wollen.

Ziel: Klimaneutraler städtischer Gebäudebestand

Gemeinsam mit der CDU haben wir im Koalitionsvertrag das Ziel eines klimaneutralen städtischen Gebäudebestands möglichst bis zum Jahr 2030 verankert. Zudem hat der Stadtrat vor ziemlich genau einem Jahr beschlossen, dass Kaarst bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität erreichen soll, also in weniger als 23 Jahren. Da Heizungssysteme eine Lebensdauer von etwa 20 bis 30 Jahren aufweisen, müssen städtische Neubauten bereits jetzt konsequent auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet werden. Folglich können zukünftig nur noch Heizungen auf Basis Erneuerbarer Energien zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Wärmepumpensysteme.

Positive Beispiele bereits in Kaarst umgesetzt

Die Stadt Kaarst hat beim Bau der KiTa Birkhofstraße (Sole/Wasser-Wärmepumpe) sowie der neuen Gesamtschule Büttgen (Luft/Wasser-Wärmepumpe) zuletzt bereits auf Wärmepumpensysteme gesetzt. Dies soll nun dauerhaft verankert werden und auf Gebäude, die durch Investoren zur Nutzung durch die Stadt Kaarst errichtet werden, wie beispielweise die geplante KiTa Commerhof, erweitert werden.

Krieg in der Ukraine erhöht Handlungsdruck

Der Krieg in der Ukraine hat zudem ins Bewusstsein gerückt, wie abhängig Deutschland von Erdgas im Allgemeinen und russischem Erdgas im Besonderen ist. Die Ausrüstung weiterer Gebäude mit Gasheizungen sollte daher unbedingt vermieden werden. Hinzu kommen die stark gestiegenen Kosten für fossile Energieträger, die sich durch die Lieferabhängigkeiten einerseits und die stetig steigende CO2-Bepreisung (Brennstoffemissionshandelsgesetz) andererseits ergeben.

Wichtiger Schritt mit Vorbildfunktion

Dominik Broda, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN, erklärte im Stadtrat: „Es ist aus unserer Sicht ökonomisch und ökologisch unverantwortlich, weitere Gebäude mit Gasheizungen auszurüsten.“

Mit diesem Beschluss macht die Stadt Kaarst einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität. Dennoch bleibt viel zu tun, denn die meisten städtischen Bestandsgebäude werden bislang mit Erdgas beheizt.