Baumbestand in Kaarst

Anfragen zur Sitzung des BUNA am 22. September 2020 :

  1. Ist das Baumkataster auf dem aktuellen Stand und berücksichtigt bereits die Schäden des Sommers 2020?
  2. In welcher Verfassung sind die Bäume im Stadtgebiet hinsichtlich Schäden durch Hitze und Trockenheit?
  3. In welchem Ausmaß und Schweregrad liegen klimatisch bedingte Schäden vor, bei Jungbäumen, vor allem aber auch beim alten Baumbestand? Handelt es sich dabei um direkte Vertrocknungen oder Hitzeschäden, oder um Folgen wie zB Schädlingsbefall oder Baumkrankheiten? Gibt es besonders betroffene Bereiche der Stadt? Wenn ja, warum?
  4. Wurden in den letzten 5 Jahren alle gefällten Bäume durch Neuanpflanzungen ersetzt? In welcher Verfassung sind diese Neuanpflanzungen jetzt, sind alle noch erhalten und weisen sie Schäden auf?
  5. Drohen absehbar Verluste an Bestandsbäumen durch Klimafolgen/Krankheiten/Umwelteinflüsse? In welchem Umfang und wo? Sind darunter besonders schützenswerte Exemplare? 
  6. Gibt es bereits ein Konzept seitens der Experten bei der Stadt, wie die Bestandsbäume in Kaarst in Zukunft unterstützt werden können, zB durch dezentrales Regenwassermanagement? Wie sieht dieses aus?

Begründung

2018, 2019 und 2020 waren Dürrejahre am Niederrhein. Hitze und Trockenheit haben den Bäumen stark zugesetzt, dies erkennt auch der Laie. Selbst alte Bäume haben bereits vor Wochen angefangen sich zu verfärben und Laub abzuwerfen, viele junge Bäume sind abgestorben.

Die Bäume im Stadtgebiet sind von elementarer Bedeutung für das Stadtklima. Sie entziehen der Luft Wärme, produzieren Sauerstoff, verbrauchen Kohlendioxid. Stadtbäume filtern Feinstaub aus der Luft, reduzieren die Lärmbelastung durch Reduktion von Schallreflexionen. Der Verlust eines großen Baumes kann hinsichtlich seiner klimatischen Bedeutung erst nach Jahrzehnten durch Neuanpflanzungen kompensiert werden, dies unterstreicht die  besondere Bedeutung des Baumerhaltes. Das Baumkataster der Stadt Kaarst bietet ein Instrument, den Baumbestand im Stadtgebiet hinsichtlich Veränderungen durch die Trockenheit einzuschätzen.

Um geeignete Maßnahmen zu planen ist es notwendig, detaillierte Kenntnisse über den gegenwärtigen Baumzustand zu haben. Welche Baumarten sind betroffen, gibt es besonders betroffene Regionen im Stadtgebiet, welche Stressfaktoren liegen außer den klimatischen Faktoren vor (Schädlinge, Umweltgifte etc), wie alt und groß sind die betroffenen Bäume? 

Da auch für die Zukunft vermehrt mit Dürre- und Hitzeperioden gerechnet werden muss, ist es erforderlich ein Konzept zu entwickeln, wie auch die größeren Bäume zukünftig unterstützt werden können.