Fahrradbeauftragte*r

Antrag in der Sitzung des PVA am 19.09.2019:

Der PVA empfiehlt dem Stadtrat, zu beschließen: 

Es wird die ehrenamtliche Stelle einer/eines Fahrradbeauftragten zum 1. Januar 2020 in der Stadt Kaarst eingeführt. Hierzu soll auf der städtischen Hompepage ein Ausschreibungsverfahren veröffentlicht werden. Der Stadtrat wählt im Rahmen seiner Sitzung im Dezember 2019 eine Bewerberin/einen Bewerber für die Dauer von einem Jahr. Am Ende des Jahres sollen die Wirkung sowie das Verfahren evaluiert und dem neuen Stadtrat das weitere Verfahren überlassen werden.  Die/der Fahrradbeauftragte hat die Aufgabe, bei allen verkehrlichen Planungen beteiligt zu werden; er/sie hat darüber hinaus das Recht im Verkehrsausschuss Anregungen zur Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt Kaarst vorzutragen.

Begründung

88.880 Fahrradfahrer verunglückten 2018 auf deutschen Straßen – 445 davon tödlich, was einen Anstieg um 16,5% zum Vorjahr darstellt. Das ist die traurige Bilanz des Statistischen Bundesamtes. Ein Grund hierfür ist die autoorientierte Stadtplanung, die auch in Kaarst bisher das Stadtbild prägt. Im Sinne der Verkehrswende ist bei zunehmenden Fahrradfahrerzahlen besonders ein Augenmerk auf deren Sicherheit im Stadtverkehr zu richten. Der ADFC fordert nach den neuesten Zahlen mehr Investitionen in sichere Infrastruktur, insbesondere für sichere Radwege und Kreuzungen, wie sie in den Niederlanden und Nordamerika schon umgesetzt werden. Kaarst hingegen verschlechterte sich im ADFC-Klimabericht 2018 deutlich im Vergleich zu 2016 und ist mit einer Gesamtbewertung von 4,3 im Schulnotensystem nur auf Platz 285 von 311 von Städten vergleichbarer Größenordnung gelandet.

Der Ankündigung der Bürgermeisterin, dass „der Fahrradverkehr im Kaarster Stadtgebiet sukzessive besser gestellt werden soll“, ist inzwischen erfreulicherweise bereits die Fertigstellung des beidseitigen Angebotsstreifens auf der Friedensstraße gefolgt. 

Zur fachkompetenten Bewertung und Begleitung solcher Maßnahmen empfehlen wir die Ausschreibung einer  Stelle einer/eines ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten in der Stadt Kaarst, die der Stadt beratend zur Seite stehen und sich städteplanerisch für die Belange der Fahrradfahrer*innen einsetzen könnte. 

Ehrenamtliche Fahrradbeauftragte gibt es bereits zum Beispiel in Meerbusch, Rommerskirchen, Hameln und Rheine.

Freundlicher Gruß

Claude Köppe